mit tat ort bis 2016
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Unerhört, 2023, eine artenübergreifende Soundinstallation mit den Stimmen der ORF Mitarbeiter:innen, Kunsthalle FRO, Funkhaus Dornbirn

Ich habe sämtliche Mitarbeiter:innen des ORF Vorarlbergs gebeten mir einen für sie angenehmen Ton zu singen und so lange wie möglich zu halten. Diese Stimmen wurden auf die 12 ansonsten im Hause verstreuten Büropflanzen verteilt.
Ähnlich einem EKG wird mittels Elektroden der Zustand der Pflanzen gemessen. Ist die Aktivität in der Pflanze hoch, werden mehr Stimmen ausgewählt, der Chor wird also dichter und dadurch lauter.
Die Pflanzen wurden auf die kürzlich ausrangierten und bereits im Lager befindlichen original Eames Sessel aus den 70ern gestellt.

Technische Umsetzung und Programmierung: Martin Moser

Bei der Eröffnung improvisierte Cahide Kirgöz mit ihrem Saz zu den Stimmen.

I did it my world, 2020, C-Print, Gemeinschaftskaugummi anlässlich Private Views – Kunst im öffentlichen Raum Revisited

I did it my world, 2020, C-Print, Gemeinschaftskaugummi anlässlich Private Views – Kunst im öffentlichen Raum Revisited

...Im Zuge dieser Recherche entdeckte ich im Internet eine Info, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Aufgrund einer DNA-Analyse eines 10000 Jahre alten Kaugummis in Schweden konnte man jetzt feststellen, dass sie von zwei Frauen und einem Mann stammte.
So kam mir die Idee zu einem Gemeinschaftskaugummi.
Daraus entstand vorliegende Fotoarbeit von und mit family and friends too far away. Wann wenn nicht jetzt: auffallend privat.

Sie spritzt. Er spritzt.(Konsumfreiraum), 2019, Angstraum Köln, Teil des Stadtprojekts Köln, Impulse Theaterfestival, mit Martin WagnerZweiteilige Intervention im öffentlichen Raum am Neumarkt

Sie spritzt. Er spritzt.(Konsumfreiraum), 2019, Angstraum Köln, Teil des Stadtprojekts Köln, Impulse Theaterfestival, mit Martin Wagner
Zweiteilige Intervention im öffentlichen Raum am Neumarkt

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    Sie spritzt. Er spritzt.(Konsumfreiraum), 2019, Angstraum Köln, Teil des Stadtprojekts Köln, Impulse Theaterfestival, mit Martin Wagner
    Zweiteilige Intervention im öffentlichen Raum am Neumarkt

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Passant:inneninfo:
Der Neumarkt ist Kölns wichtigster Drogenumschlagplatz. Seit vergangenem Jahr setzt man auf verstärkte Polizeipräsenz und viele der Verstecke, die für den Konsum genutzt worden waren, wurden unzugänglich gemacht – zum Beispiel mit Holzboxen, die über Treppenabgängen aufgestellt wurden.
Durch die Holzboxen werden Räume aus dem pulsierenden, geschäftigen Stadtraum heraus versiegelt, verschlossen, “entfernt”. Es entstehen Leerstellen, Hohlräume, Projektionsräume, Inseln der Stille, Räume der Imagination, jenseits des Alltäglichen und fern jeder kapitalistischen Praxis. Sie sind frei von Konsum, denn dort können keine Drogen mehr konsumiert werden. Und sie befreien die Menschen vom Konsumzwang, denn sie sind kein Teil der Shoppingzone, die sich rund um den Neumarkt erstreckt.

Das Künstlerduo Alexandra Berlinger und Martin Wagner nennt diese Boxen „Konsumfreiräume“.
Die Karte auf der Rückseite zeigt die Standorte der Konsumfreiräume. Drei von ihnen stehen fest an ihrem Platz - ein Nachbau einer Holzbox wird als zusätzlicher  “Konsumfreiraum” am Neumarkt aufgestellt. Die Box hat Räder. Es handelt sich um den ersten mobilen Konsumfreiraum der Stadt.
Der mobile Konsumfreiraum wandert über den Neumarkt - wechselt täglich seine Position und Ausrichtung und wird so in diesen 10 Tagen an unterschiedlichen Ecken und Zonen sichtbar, kommt näher, stellt sich quer, entfernt sich wieder, um am nächsten Tag anderswo aufzutauchen.

Am Platz neben dem mobilen Konsumfreiraum steht eine Adaption des 
Reissdorf-Männchens, das seit 1968 am Rudolfplatz zu sehen ist. Mit dem Schriftzug „Er trinkt, sie trinkt“ sollte die Reklame Frauen zum Kölsch-Trinken animieren – Bier galt damals noch als Männer-Getränk.
Die animierte Leuchtreklame wurde zum identitätsstiftenden Symbol der Stadt Köln und unter Denkmalschutz gestellt.
Die Lichtinstallation von Alexandra Berlinger und Martin Wagner auf dem Neumarkt zeigt kein trinkendes, sondern ein spritzendes Männchen: „Sie spritzt. Er spritzt“. Ein Skandal? Oder ist bereits die Original-Reklame ein Skandal?
Mit der Kombination von Konsumfreiraum und Leuchtreklame fragt das Künstlerduo unter anderem nach der gesellschaftlichen Bedeutung unterschiedlicher Suchtmittel. Wem gehört der öffentliche Raum und wo bleibt Platz für Randgruppen? Was ist Konsum und wo gibt es Zonen frei von Konsum?
Zudem ein Versuch über Lust und Sucht, Rausch, Angst und Verdrängung sowie die Frage, warum und wie die Gesellschaft zwischen legalem und illegalem Konsum unterscheidet.

Finally in the Bild!

Finally in the Bild!

Das Original Reissdorf Männchen

Das Original Reissdorf Männchen

Böse Buben, 2019, C-Print, 40x60cmanlässlich SilvrettAtelier 2018

Böse Buben, 2019, C-Print, 40x60cm
anlässlich SilvrettAtelier 2018

Schreibtischtäter, 2018,Künstlerhaus Bregenz im Rahmen der Ausstellung “Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch.”Wandtapete16x4m

Schreibtischtäter, 2018,
Künstlerhaus Bregenz im Rahmen der Ausstellung “Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch.”
Wandtapete
16x4m

Detail

Detail

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    Schreibtischtäter, 2018,
    Künstlerhaus Bregenz im Rahmen der Ausstellung “Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch.”
    Wandtapete
    16x4m

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Francisco di Goya zog sich 1819 auf sein Landhaus „Quinta del Sordo“ zurück, dessen Wände er 4 Jahre lang bemalte. Diese sogenannten Pinturas negras (Schwarze Bilder) sind ein eindrucksvolles Zeugnis seines Spätwerks, in denen sich düstere Phantasien des Malers mit den bedrückenden Zeitumständen vermischt zu haben scheinen. Der Umstand, dass Goya sich permanent mit diesen seinen Werken umgibt und inmitten dieser Figuren lebt, lässt die Vermutung zu, er habe sich so seinen Albträumen und Ängsten gestellt. Indem man sich tagsüber mit den Figuren dieser unheimlichen Szenen konfrontiert, verschwinden diese vielleicht in der Nacht? Was ist das für ein Raum, der einen da umgibt?

Bezugnehmend auf diese Schaffensphase von Goya bringt Alexandra Berlinger in ihrer Rauminstallation mit dem Titel „Schreibtischtäter“ sämtliche ungeordneten Schreibtischdateien und Ordner ihres digitalen Daseins auf einer blauen Wandtapete an. Die Dateinamen, die in dem monochromen Blau auftauchen sind Überbleibsel aktueller und vergangener Recherchen und Arbeiten, Privates, Erfundenes, noch nicht Materialisiertes, noch nicht fertig Überdachtes, nicht Existentes.
Der künstlerische Arbeitsprozess, das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen und in all seiner Fülle wird hier aufs Tapet gebracht. Darüberhinaus zeigt die Arbeit die Schwierigkeiten einer Orientierung  inmitten einer unendlich angewachsenen Informations- und Datenflut.
Wie kleine Sterne auf einheitlichem Grund blitzen die Gedankenbilder bzw. Dateinamen auf und summieren sich in ihrer Fülle zu einem raumfüllenden blauen Rauschen, welches den Betrachter umgibt.
„mürbteig.jpg“ trifft „folter2.png.“

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